Gemeindebrief: Sommer 2025 ist da!

Gemeindebrief: Sommer 2025 ist da!

Gemeindebrief: Sommer 2025 ist da!

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Gemeindebrief: Sommer 2025 ist da!

Andacht für den Gemeindebrief: Sommer 2025

Liebe Gemeinde!

In einer dunklen Gefängniszelle sitzt ein Mann im Staub. Eine Eisenkette trägt er um das Fußgelenk, sie endet in der Wand. Er kann hier nicht weg. Und vielleicht wird er nie wieder irgendwohin gehen können. Vielleicht wird auch er verurteilt und hingerichtet - er wäre nicht der Erste.

Einst gehörte er zu denen, die verurteilten und hinrichten ließen. Nachdem der Auferstandene ihm begegnet war, wurde er sein Missionar. Doch wie lange noch?

In seiner Zelle sitzt er und schreibt einen Brief. Vielleicht ein Abschiedsbrief? Vielleicht bringt er seine Todesangst zu Papier? Es tut gut, etwas aufzuschreiben. Dann kann man es ein stückweit loslassen... Ich schaue ihm über die Schulter und lese langsam, Wort für Wort, was er schreibt:

“Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!”

Mein Auge bleibt hängen an “Sorgt euch um nichts”. Ein sorgloses Leben stelle ich mir anders vor, denke ich und betrachte den Gefangenen. Würde ich nun den ganzen Brief lesen, so könnte ich ihn, Paulus, davon schwärmen hören, wie sehr er sich freut - einfach über alles. Über die Gemeinde in Philippi, der er schreibt, über sein Amt, das ihn letztlich hier her gebracht hat und sogar darüber, dass er hier ist. Im Gefängnis.

Ich lese diesen Brief gerne. Paulus Zuversicht und Freude ist ansteckend und ich kaufe sie ihm voll und ganz ab - auch wenn die Umstände, in denen er ist, das erstmal nicht nahelegen. Nur über diesen Satz, da stolpere ich immer wieder: “Sorgt euch um nichts.”

Warum? Vielleicht weil ich gerade das nicht kann. Ich habe kleine Geschwister und ein Kind. Eine Frau, Eltern, eine Oma. Und so viele Menschen, die mir am Herzen liegen. Und auch, wenn ich glaube, dass bei Gott das Leben nicht endet, sorge ich mich manchmal, dass meines zu früh enden könnte - hier, in dieser Welt. Ich kann nicht sorgenfrei leben und ein stückweit weigere ich mich auch, denn das ist doch mein Job als Vater und Bruder und Mitmensch.

Und jetzt, wo ich so darüber nachdenke, wird die rundum-sorgenvoll-Liste länger und länger und ich höre mich schwer ausatmen.

Vielleicht wäre es gut, denke ich, wenn ich mal ein bisschen was davon abgebe. Wenn ich Gott jemanden oder etwas davon anvertraute und in seine Hände legte. So wie Paulus es schreibt: im Gebet. Manches wäre leichter; ich könnte Gott schon mehr zutrauen. Rundum sorglos muss ich gar nicht sein. Aber gut wäre es, wenn Gott mir hilft, die schwersten Sorgen zu tragen.

Wissen Sie was, liebe Gemeinde, ich mache das als Juni-Experiment und lade Sie herzlich ein, zu entdecken, welche Erfahrungen wir mit dem Monatsspruch machen. Und ich lade Sie auch ein, diese mit mir zu teilen, wenn Sie das mögen.

Ein Letztes: der Monatsspruch gehört in einen Kontext, ohne den einfach etwas fehlt. Und zumindest das Ende könnte Ihnen bekannt vorkommen:

“Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe! Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus” (Philipper 4,4-7).

Amen! Ich freue mich, von Ihnen zu hören!

Ihr Dominic Röcher

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